Über
Fasziniert von der Formsprache der Gotik und des Barock, hier explizit des Manierismus, arbeitet Woytek beseelt, bereits vor dem Studium der Bildhauerei in Freiburg, an der bildhaften Inhaltsvermittlung. Sucht seine „Sprache", experimentiert, geht unkonventionelle Wege. Letztlich gelingt es ihm, im natürlichen Evolutionsprozess über Jahre, seinen unverwechselbaren, aussagekonformen, expressiven Gestaltungsstil zu finden. Clemens Jöckle, langjähriger Begleiter von Woyteks Arbeit, konstatiert:
„Inhaltliche Bezüge sind für das Schaffen Woyteks charakteristisch. Was er gestaltet, fällt nicht unter das Primat eines interesselosen Wohlgefallens im Sinne eines rein ästhetischen l'art pour l'art, sondern erscheint von einer Sinnstruktur durchwebt, die rhetorisch ihre Inhalte vermittelt. Die plastischen Arbeiten des Bildhauers künden, ja Sie wenden das Thema ins Poetische. Die Nähe oder Ferne zur Realität ist für den Künstler nicht allein frei gewählte Ausdrucksform, sondern erwuchs der Notwendigkeit, der inhaltlichen Äußerung den adäquaten und damit stilgerechten Ausdruck zu verleihen.“
Clemens Jöckle / Kunsthistoriker
Seine plastischen Arbeiten bereitet er, je nach Komplexität der zugrunde liegenden Idee, in einer langen Reihe von Entwürfen und Skizzen auf Papier vor. Die abschließende Modellierung ist das Ergebnis inspirativ-verinnerlichter Denkprozesse. „Letztlich ist es die Vorstellung vom endgültigen Sein der Skulptur (formal betrachtet), die als quasi vollendet, im Entstehungsprozess mitschwingt.“ Fast immer geht es ihm dabei um Übergänge und Grenzüberschreitungen, um die im dargestellten Augenblick verborgene Option zur Entscheidung. „Inspirationen und gestalterische Ideen meiner Arbeiten sind der plastische bzw. zeichnerische Ausdruck von Transformation meiner, sich im Lebensfluss manifestierenden Geisteshaltung und Reflexion im persönlichen wie auch gesamtgesellschaftlichen Kontext. So gesehen immer autobiographisch.“